Friday, March 18, 2011

"Ich wirke lieber im Stillen"

Godzillas Karriere, die mit seinem ersten Film 1954 ihren Lauf nahm, war im besten Sinne des Wortes monströs. Mittlerweile hat er dem Filmgeschäft seinen stachelbewehrten Rücken gekehrt. „Das überlasse ich Jüngeren“, sagt er gelassen. Ganze Städte in Schutt und Asche zu legen, das sei in seinem Alter, über das er keine konkreten Angaben machen möchte, nicht mehr so einfach. Ein kleines Dorf dann und wann, mehr mutet er sich heute nicht mehr zu. In den letzten Tagen fällt sein Name sehr oft im Zusammenhang mit der Katastrophe in Japan. Darüber sprach ich mit ihm in einem kurzen Telefoninterview.
Edgar Lösel: Sie werden oft mit nuklearen Katastrophen in Zusammenhang gebracht.
Godzilla: Ich habe mich nie daran gewöhnen können, dass meine Filme für bare Münze genommen werden. Persönlich sehe ich die Nutzung der Atomenergie äußerst kritisch. Wenn ich aus dem Meer komme, lasse ich mich ja schließlich durch die Sonne trocknen und nicht mit einem Föhn, der den Strom aus AKWs bezieht. Das wäre in Bezug auf kommende Generationen kurzsichtig.
EL: Sie schmunzeln?
G: Es ist nicht so, dass ich nicht versucht hätte, einen ausreichend großen Föhn zu besorgen. Aber das war kurz nach meinen ersten Erfolgen. Der Ruhm war mir da wohl etwas zu Kopfe gestiegen.
EL: Sie leben mit ihrer Frau mittlerweile in Grants Pass, Oregon. Wieso?
G: Es ist das Klima.
EL: Nehmen sie da noch Anteil am politischen Leben ihrer alten Heimat?
G: Ich telefoniere oft mit Mothra. Sie hält mich auf dem Laufenden. Hier in den USA tausche ich mich gerne mit Arnold Schwarzenegger aus. Wir sind Freunde geworden. Unsere Karrieren haben viele Parallelen.
EL: In welcher Hinsicht?
G: Wir beide sind mehr als unbeherrschte Kraft und Gebrüll. Das hat die Wahrnehmung unserer Persönlichkeiten lange überschattet. Arnie hat die Klischees mit seinem politischen Engagement sehr überzeugend widerlegt, wie ich finde. Ich wirke lieber im Stillen, das entspricht viel eher meinem Naturell. Was viele nicht wissen: Ich bin eher schüchtern.
EL: Wie kam es zu Ihrem Engagement der Aktion Kick it like Godzilla?
G: Damit habe ich eigentlich nicht viel zu tun. Mein Agent erhielt die Anfrage, ob ich als Maskottchen für diese Anti-Atom-Aktion zur Verfügung stehe. Ich sagte ja und habe auch auf ein Honorar verzichtet, solange ich nicht öffentlich auftreten muss. Eins ist klar: Wir sind kommenden Generationen eine verantwortungsvolle Energiepolitik schuldig.
EL: Herr Godzilla, ich danke ihn für dieses Gespräch.

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Tuesday, March 01, 2011

Bücher, die die Welt braucht (1)

Damit kann man sich auf alles im Leben den richtigen Reim machen.

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Saturday, January 29, 2011

Lebensbeichte im Dschungel

Macht man sich auf die dunklen Seiten im eigenen Leben
In aller Öffentlichkeit unverblümt seinen Reim,
Dann kann es sich durchaus ergeben,
Die Lebensbeichte legt sich wie klebriger Schleim
Über die in tropischen Gefilden geschundenen Glieder.
Und das wiederholt sich im Web immer wieder
Und wieder und wieder und wieder...

Oder etwas anders ausgedrückt:
That's right, folks..
Don't touch that dial
Well, I am the slime from your video
Oozin along on your livin room floor
I am the slime from your video
Can't stop the slime, people, lookit me go
(Frank Zappa, I'm the Slime)

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Tuesday, December 07, 2010

Kaufverfehlungen

Welches Produkt gehört nicht in die Reihe? Oder: Macht die Beschäftigung mit den Mysterien der Quantenmechanik so paranoid, dass man sich bewaffnen muss?

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Thursday, April 29, 2010

Mörike 2.0

Frühling, blaues Band und so,
Wehen lassen kann nicht schaden,
Ins Land hinein, weiß nur nicht wo-
hin, vielleicht nach Baden-Baden?

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Thursday, December 03, 2009

Franzos hardi!

Man kann mir wahrlich keine Schwäche für französischen Chanson nachsagen, aber im Falle der bezaubernden Francoise Hardy, inzwischen zur Grand Dame der französischen Populärmusik gereift, muss ich mich dann doch als Fan outen. Nun bin ich im Internet über eine Kurzbiografie gestolpert, die mich in ihrer rätselhaften Poesie fasziniert. Man erfährt darin, dass sie geboren und erst viel später vom Erzeuger bemerkt wurde! Erstaunlich! Doch lesen Sie selbst (Hervorhebungen von mir):

"Françoise Hardy ist am 17. Januar 1944 in Paris geboren geworden. Nachdem sie ihren Behälter übergegangen ist, lenkt sie sich in Richtung der Musik und nimmt am kleinen Konservatorium des Liedes von Mireille teil. Sie wird von einem Erzeuger bemerkt, der ihm sein Ersten registrieren läßt 45 Umdrehungen. Verkauft an mehr als zwei Millionen Exemplare, dank der Röhre "alle Jungen und die Mädchen", diese Platte ist eine Tür, die in Richtung der Erfassung des ersten Albums geöffnet wurde, das im Jahre 1963 herauskommt. Die Konzerte verknüpfen sich in einem höllischen Rhythmus, und Françoise, wenn sie nicht auf Szene ist hineingeht in Studio, um von den Titeln dort zu singen geschrieben durch Gainsbourg, Patrick Modiano oder Brassens. Im Jahre 1967 heiratet sie Jacques Dutronc (sie leben immer Gesamtheit aujourd' heute) und nachdem sie registriert hat "wie Te Lebewohl" im Jahre 1968 zu sagen eine Pause in Karriere markiert.
Sie kommt im Jahre 1971 mit dem Album zurück, das sie unter aller "Frage" vorzieht registriert mit ihrer Freundin, brasilianischem musicienne Tuca. Nach der Entstehung seiner Fäden Thomas im Juni 1973 macht sich sein Aufkommen seltener, und sie kommt nur zwei Alben am Kurs der siebziger Jahre dann drei während 80 heraus und eins einziges während der neunziger Jahre im Jahre 2000 mit dem Übergang zum dritten Millennium Françoise zurückkommt mit einem bemerkenswerten Album insbesondere die Duos "da Sie gehen Sie auf Reise" mit Jacques Dutronc und "I' ll Be Unterschrift you" mit Iggy Pop. Ende 2004 Françoise Hardy kommt "Tant schöner Sachen" mit der Teilnahme außerdem seiner Fäden Thomas heraus. Für sein Album "Klammern" kam im Jahre 2006 heraus, Françoise Hardy registriert 12 Titel in Duo mit großen Namen des Liedes wie Souchon, Salvador oder Biolay." (Quelle)

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Tuesday, July 21, 2009

Ein Satz zu vier Wänden

"Das Provisorium, der Status quo herrschten unumschränkt. Sie warteten nur noch auf ein Wunder. Sie würden Architekten kommen lassen, Bauunternehmer, Maurer, Klempner, Tapezierer, Maler. Sie wären zu einer Kreuzfahrt aufgebrochen und hätten bei ihrer Rückkehr eine umgebaute, instand gesetzte, neu eingerichtete Wohnung vorgefunden, eine Musterwohnung, wundersam vergrößert, voller Besonderheiten, die zu ihr paßten, verstellbare Zwischenwände, Schiebtüren, eine wirksame und unauffällige Heizung, unsichtbare Elektroinstallationen, gediegenes Mobiliar."
Georges Perec, Die Dinge, manholt, Bremen 2001, S. 21 (franz.: Les Choses, 1965)

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